Carl Zeller - Der Operettenkomponist aus dem Herzen des Mostviertels
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Die Fornarina

[CZ-kO2]  Komische Oper in 3 Akten, Text von Moritz West, F. Zell und Richard Genee

Uraufführung: 18. Oktober 1879 im Theater am Gärtnerplatz in München

Rollen und Uraufführungsbesetzung

Fornarina, deren Tochter (Sopran) ... Agnes Lang-Ratthey
Rafael Sanzio, Maler (Tenor) ... Franz Josef Brakl
Pasquino (Tenor) ... Herr Ausim
Giulio Romano, Maler (Bass) ... Max Hofpauer
Becco, Wirt in der Campagna (Bariton) ... Eduard Brummer
Nencia, seine Frau (Sopran) ... Frau Braun
Fastidio, Bäcker in Rom (Tenor) ... Anton Kömle
Giacinta, seine Frau (Sopran) ... Amalie Schönchen
Der Senator von Rom (Tenor)... Herr Puley

Panuccio, sein Sekretär ... Hans Albert
Erster Gesandter von Casenta ... Herr Rest
Zweiter Gesandter von Casenta ... Herr Flerr
Dritter Gesandter von Casenta ... Herr Röhl
Grattabugia, Wirt in der Campagna ... Ludwig Kneiss
Anführer der Schweizer ... Hans Neuert
Erster Schweizer ... Herr Pechtl
Zweiter Schweizer ... Herr Bernhard
Dritter Schweizer ... Herr Schwab
Vierter Schweizer ... Herr Schöppl

Künstler, Schüler Rafaels, Modelle, Volk, Schweizergarden, Gefolge

Inhalt

1. Akt: Anfang 16. Jhdt. in Rom
Fornarina soll nach dem Willen ihres strengen Vaters Fastidio ins Kloster gehen. Pasquino aber soll Fornarina zu einem Rendevous mit dem Fürsten Farnese überreden. Das gelingt ihm aber nicht. Fornarina gesteht ihm ihre heimliche Liebe zum Maler Rafael aus Urbino. Pasquino, Becco und dessen Frau Nencia lachen Fornarina wegen ihrer Träumereien aus. Da erscheint der große Meister Rafael und erzählt allen von einem Traum, in dem ihm die schöne Göttin Galathée erschienen sei. Pasquino erkennt sofort, dass die Göttin Galathée aus Rafaels Traum nur Fornarina sein könne und holt die schöne Bäckerstochter herbei. Rafael und Fornarina verlieben sich auf den ersten Blick ineinander. Plötzlich erscheint Fornarinas Vater Fastidio und reißt seine Tochter aus der Umarmung mit Rafael.

2. Akt: In der Campagna
Fornarina ist von ihrem strengen Vater zu Rafael geflohen, doch das Zusammenleben entpuppt sich im Alltag als schwierig, denn Rafael sieht in ihr nicht mehr die schöne Göttin Galathée. Fornarina möchte ihn deshalb verlassen. Beim Weinfest kommt es zum offenen Streit zwischen den beiden. Pasquino, der auf Fornarinas Seite steht, hat in Rafaels Weinfässer Essig gefüllt, um dessen Gäste zu verjagen. Erst nach vielen Gläsern Wein versöhnen sich Fornarina und Rafael wieder. Da erscheint die Schweizergarde des Fürsten Farnese, um Rafael, den er als seinen Konkurrenten bei Fornarina sieht, festnehmen zu lassen. Becco gibt sich als Rafael aus und lässt sich abführen.

3. Akt: Am Albaner-See
Vor dem Senator von Rom und den drei Gesandten von Casenta spielen nun alle ein Gemälde von Rafael nach, das den Titel „Der Triumph der Galathee“ trägt. Zuerst berichtet Janus (= Pasquino und Becco) über das Vorgefallene. Dann gestehen Acis (= Rafael) und Galathee (= Fornarina) einander ihre Liebe. Beide werden von Polyphem (= Fastidio) ver­folgt. So bleibt nur mehr der Weg in die Fluten des Albaner-Sees. Dort versinken sie eng umschlungen im Wasser. Die Gesandten von Casenta sind begeistert und kaufen Rafaels Bild. Fornarina erhält die Freiheit und kann Rafael heiraten.

Musiknummern

Ouvertüre (Orchester)

1. Akt
Nr. 1. Morgenständchen des Pasquino ("Auf, Fornarina, es glänzt der Morgen")
Nr. 2. Duettino von Nencia und Becco ("Frische Milch! Frische Milch!")
Nr. 3. Duo und Quartett
            Duo von Fornarina und Pasquino ("Heut’ morgen in der Dämmer hört’ einen Vogel ich")
            Quartett von Fornarina, Pasquino, Nencia und Becco ("Mädchen, ach was fällt dir ein")
Nr. 4. Spottchor des Pasquino, Giulio u. Chor ("Holla he! ihr Herrn herbei, schöne Modelle auf eins, zwei, drei!")
Nr. 5. Ensemble und Entree Rafaels
            Ensemble ( "Seht ein Modell, seht ein Modell, ein Modell für Rafael!")
            Auftritt des Rafael ("Geträumt hab' ich ein Götterbild")
Nr. 6. Couplet und Chor, Pasquino, Rafael und Chor ("Merkt den Namen Fornarina")
Nr. 7. Finale
            Pasquino, Rafael, Fornarina und Chor ("Nun saget selbst, ob ich’s versteh’, Rafael, sieh deine Galathee")

2. Akt
Nr. 8. Schlummerlied des Rafael ("Summe nur Fliege, ich lass’ dich fliegen")
            Rafael und Fornarina ("Werde dir einen Vogel senden mit einem Brieflein um den Hals")
Nr. 9. Duettino von Pasquino und Nencia ("Als Venus, tauchend aus dem Meer")
Nr. 10. Couplet des Becco ("Ohne Zweifel kam ein Kuss hier vor")
Nr. 11. Quintett von Pasquino, Rafael, Fornarina, Becco und Nencia ("Ach, liebes Kind, du dauerst mich!")
Nr. 12. Auf der Campagna, Chor ("Wir hier auf der Campagna bei Spiel und Tanz und Wein")
             Fornarina, Rafael und Ensemble ("Bitte, bitte, gleich bin ich zur Stelle")
Nr. 13. Trasteverina von Fornarina, Rafael und Ensemble ("O Nina, sag’ nicht nein")
Nr. 14. Finale ("Reden, schweigen, konferieren", "Wir sind die tapern Schweizer" und "Ja wir auf der Campagna")

Zwischenakt (Orchester)

3. Akt
Nr. 15. Feder-Couplet des Pasquino ("Als mich Mama geboren hatte")
Nr. 16. Pastorale
             a) Introduction von Giulio, Pasquino, Becco und Ensemble ("Wir sprengten den Tempel")
             b) Liebeswalzer und Hochzeitstanz, Chor ("Dämpfet der Flöte jauchzenden Schrei")
             c) Fornarina, Rafael und Ensemble ("An deiner Brust ruhen lass mich!")
Nr. 17. Schlussgesang, Chor

Orchesterbesetzung

Violine 1 & 2, Viola, Cello, Bass
Flöte, Piccolo, Klarinette 1 & 2 in B, Fagott, Corni 1 - 4 in F, Trombe 1 & 2 in F, Tromboni 1, 2 & basso,
T.p., Tym., Triangel, Harfe

Digitalisiertes Material

Wienbibliothek digital: Textbuch (Kurrentschrift, 1879)

Bayerische Staatsbibliothek: Texte der Gesänge (Druck, 1879)